Glossar:
Buchstabe A
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Ästhetische Zahnheilkunde
Die ästhetische Zahnmedizin umfasst alle zahnärztlichen Maßnahmen, die das äußere Erscheinungsbild von Zähnen, Zahnfleisch und Lächeln verbessern. Ziel ist ein harmonisches, natürlich wirkendes Gesamtbild. Zu den gängigen Methoden zählen u. a. Bleaching (Zahnaufhellung), Veneers (Keramikverblendschalen), Zahnstellungskorrekturen sowie zahnfarbene Füllungen.
Alveolarfortsatz
Der Alveolarfortsatz ist der knöcherne Teil des Ober- und Unterkiefers, in dem die Zahnwurzeln eingebettet sind. Er entwickelt sich mit dem Zahndurchbruch und baut sich nach Zahnverlust ohne funktionellen Reiz (z. B. durch Zahnersatz) langsam zurück – was zu Kieferknochenschwund führen kann.
Alveolarkamm
Auch als Kieferkamm bezeichnet, beschreibt dieser Begriff die oberste Leiste eines zahnlosen Kieferabschnitts. Der Alveolarkamm ist für den Halt von Prothesen und anderen zahntechnischen Konstruktionen entscheidend.
Alveolarkammatrophie
Darunter versteht man den fortschreitenden Abbau des Kieferknochens nach Zahnverlust. Ohne Belastung durch Kaudruck bildet sich der Knochen kontinuierlich zurück, was die prothetische Versorgung erschwert, und Implantationen erschweren kann.
Alveole
Die Alveole ist das Zahnfach, also die knöcherne Vertiefung im Kiefer, in der die Zahnwurzel verankert ist. Nach einer Zahnentfernung bildet sich hier die sogenannte „extraktionsalveole“, die durch Heilung geschlossen wird.
Amalgam
Amalgam ist eine Metalllegierung auf Quecksilberbasis, die über viele Jahrzehnte als bewährtes Füllungsmaterial diente. Aufgrund gesundheitlicher und ästhetischer Bedenken wird es zunehmend durch moderne Alternativen wie Kompositfüllungen, Keramikinlays oder Goldinlays ersetzt. Trotz zahlreicher Studien konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Amalgam und systemischen Erkrankungen bisher nicht nachgewiesen werden.
Ambulant
Behandlungen oder Untersuchungen, die ohne stationäre Aufnahme erfolgen, bezeichnet man als ambulant. Patienten verlassen die Praxis oder Klinik am selben Tag wieder. Dies steht im Gegensatz zur stationären Therapie, bei der ein Aufenthalt erforderlich ist.
Anallergisch
Ein Material oder Medikament wird als anallergisch bezeichnet, wenn es keine allergischen Reaktionen hervorruft. Dies ist besonders wichtig bei Füllmaterialien, Zahnersatz oder Anästhetika.
Anamnese
Die Anamnese beschreibt die medizinische Vorgeschichte des Patienten, die der Zahnarzt durch ein gezieltes Gespräch ermittelt. Sie bildet die Grundlage für eine sichere Diagnostik und Therapieplanung und umfasst z. B. frühere Erkrankungen, aktuelle Beschwerden und Medikamenteneinnahmen.
Anatomie
Die Anatomie ist die Lehre vom Aufbau des menschlichen Körpers. In der Zahnmedizin bezieht sich dies insbesondere auf Strukturen wie Zähne, Kiefer, Kaumuskulatur und das umliegende Gewebe.
Antibiotika
Antibiotika sind Wirkstoffe, die bakterielle Infektionen bekämpfen oder das Wachstum von Erregern hemmen. In der Zahnmedizin kommen sie u. a. bei schweren Entzündungen, Abszessen oder zur Prophylaxe bei Risikopatienten vor Eingriffen zum Einsatz.
Anämie
Eine Anämie, auch Blutarmut genannt, ist ein Mangel an roten Blutkörperchen oder Hämoglobin. Sie kann sich in Form von Müdigkeit, Blässe oder erhöhter Infektanfälligkeit äußern – und ist bei chirurgischen Eingriffen zu berücksichtigen.
Anästhesie
Unter Anästhesie versteht man die Ausschaltung von Schmerzempfinden durch Medikamente. In der Zahnmedizin wird häufig die Lokalanästhesie eingesetzt, z. B. zur Schmerzlinderung bei Füllungen, Wurzelbehandlungen oder Extraktionen. Bei Angstpatienten kann auch eine Vollnarkose in Erwägung gezogen werden.
Arterie
Eine Arterie ist ein Blutgefäß, das das sauerstoffreiche Blut vom Herzen weg transportiert. In der Zahnmedizin sind arterielle Strukturen bei chirurgischen Eingriffen zu beachten, um Blutungen zu vermeiden.
Artikulation
Die Artikulation beschreibt die Bewegungen des Unterkiefers bei Sprech- oder Kaubewegungen. In der Prothetik und Kieferorthopädie spielt sie eine zentrale Rolle bei der Planung und Anpassung von Zahnersatz.
Asepsis
Asepsis bezeichnet den Zustand der Keimfreiheit. In der Zahnmedizin sind strenge hygienische Maßnahmen unerlässlich – etwa bei chirurgischen Eingriffen oder beim Einsatz von Instrumenten – um Infektionen und Komplikationen zu vermeiden.
Glossar:
Buchstabe B
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Backenzahn
Auch Molaren (große Backenzähne) oder Prämolaren (kleinere Backenzähne) genannt. Diese Zähne befinden sich im hinteren Bereich des Kiefers und dienen primär dem Zermahlen der Nahrung. Molaren sind besonders stabil und verfügen über mehrere Wurzeln, was sie für das Kauen unentbehrlich macht.
Beschleifung
Darunter versteht man das gezielte Bearbeiten der natürlichen Zahnsubstanz, um darauf Kronen, Brücken oder andere prothetische Versorgungen dauerhaft zu befestigen. Diese Methode wird unter größtmöglicher Schonung des Zahnschmelzes durchgeführt und erfordert eine präzise Planung.
Betäubung
Die gezielte Ausschaltung von Schmerzempfinden bei zahnärztlichen Eingriffen. Man unterscheidet zwischen örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) und einer Vollnarkose (Allgemeinanästhesie). Die Lokalanästhesie wird häufig bei kleineren Eingriffen eingesetzt und wirkt direkt am Behandlungsort.
Bleaching
Professionelle Aufhellung der Zähne mittels chemischer Substanzen. Das Bleaching kann in der Zahnarztpraxis oder durch spezielle Produkte zu Hause durchgeführt werden. In der Praxis ist das Verfahren sicherer, effektiver und wird individuell angepasst. Ziel ist eine optische Verbesserung des Zahnfarbtons im Rahmen der ästhetischen Zahnheilkunde.
Blutdruck
Der in den Arterien gemessene Druck des zirkulierenden Blutes. In der Zahnmedizin ist die Blutdruckkontrolle insbesondere vor operativen Eingriffen von Bedeutung. Dauerhaft erhöhter Blutdruck (Hypertonie) oder zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) können Risiken für die zahnärztliche Behandlung darstellen.
Bluthochdruck
Auch Hypertonie genannt, ist eine chronische Erkrankung, bei der der Blutdruck dauerhaft erhöht ist. Bei zahnärztlichen Eingriffen muss dies berücksichtigt werden, um Komplikationen zu vermeiden – etwa bei der Verwendung von Lokalanästhetika mit Adrenalin.
Brackets
Kleine Halteelemente aus Metall oder Kunststoff, die auf die Zahnoberfläche geklebt werden. Sie dienen der Befestigung des kieferorthopädischen Bogens einer festen Zahnspange. Brackets ermöglichen eine gezielte Bewegung der Zähne zur Korrektur von Fehlstellungen.
Brücke
Ein festsitzender Zahnersatz, der eine Zahnlücke überbrückt. Die benachbarten Zähne dienen dabei als Pfeilerzähne, die zuvor beschliffen werden. Die Brücke wird dauerhaft zementiert und stellt die Funktion und Ästhetik der Zahnreihe wieder her. Eine besondere Form ist die Klebebrücke, die minimalinvasiv mit Adhäsiv Technik befestigt wird.
Glossar:
Buchstabe C
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)
Definition:
CMD steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“ und beschreibt eine Fehlfunktion im Zusammenspiel von Schädel (Cranium) und Unterkiefer (Mandibula).
Erklärung:
Bei einer CMD sind das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur oder die Zahnkontakte gestört, was zu Beschwerden wie Kieferknacken, Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken oder Ohrgeräuschen führen kann. Oft ist die Ursache multifaktoriell, z. B. durch Stress, Zahnfehlstellungen oder nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus). Eine frühzeitige Diagnostik und interdisziplinäre Therapie – z. B. durch Zahnarzt, Physiotherapeut und ggf. Orthopäde – sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Compliance
Definition:
Compliance beschreibt die Bereitschaft des Patienten, den ärztlichen oder zahnärztlichen Empfehlungen zu folgen.
Erklärung:
In der Zahnmedizin bedeutet das konkret, dass Patienten die vorgeschlagenen Therapien aktiv mittragen, Anweisungen zur Mundhygiene einhalten, regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen und Medikamente wie angeordnet einnehmen. Eine hohe Compliance verbessert den Behandlungserfolg nachhaltig – insbesondere bei langwierigen Therapien wie Parodontitisbehandlungen, kieferorthopädischen Maßnahmen oder implantologischen Eingriffen.
Computertomografie (CT)
Definition:
Die Computertomografie ist ein bildgebendes Röntgenverfahren, bei dem durch rechnergestützte Auswertung mehrere Schnittbilder des Körpers erzeugt werden.
Erklärung:
In der Zahnmedizin wird das CT eingesetzt, um knöcherne Strukturen des Kiefers, das Kiefergelenk oder die Lage von Zähnen und Implantaten präzise darzustellen. Die Untersuchung erfolgt in einer ringförmigen Röhre, durch die der Patient langsam geschoben wird. Bei jedem Halt wird ein Querschnitt des untersuchten Bereichs aufgenommen. Moderne Geräte ermöglichen sogar dreidimensionale Darstellungen (3D-CT), was z. B. für chirurgische Eingriffe, Implantatplanungen oder bei Tumorverdacht von großer Bedeutung ist. Die Genauigkeit der Methode liefert entscheidende Informationen für die Planung komplexer zahnärztlicher Maßnahmen.
Glossar:
Buchstabe D
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Deckprothese
Eine Deckprothese ist eine spezielle Form der partiellen Prothese. Sie ähnelt in Form und Ausdehnung einer Totalprothese, wird jedoch auf noch vorhandene Restzähne aufgesetzt, die zur zusätzlichen Verankerung dienen. Diese Restzähne können zur Verbesserung der Prothesenstabilität über Kronen oder Teleskopkronen genutzt werden, wodurch eine bessere Kaufunktion und Tragekomfort gewährleistet werden.
Defektprothese
Eine Defektprothese ist ein zahntechnisches Hilfsmittel, das neben dem Zahnersatz auch größere Gewebedefekte im Kiefer- und Gesichtsbereich abdecken kann – beispielsweise nach Tumoroperationen oder bei angeborenen Fehlbildungen. Sie wird individuell angepasst und spielt eine wichtige Rolle in der orofazialen Rehabilitation.
Dentin (Zahnbein)
Dentin ist das Hauptbestandteil des Zahnes unter dem Zahnschmelz und umgibt die Pulpa (Zahnmark). Es ist ein hartes, jedoch weniger mineralisiertes Gewebe als der Schmelz und kann Schmerzreize weiterleiten. Bei freiliegendem Dentin – z. B. durch Zahnfleischrückgang – kann es zu empfindlichen Zahnhälsen kommen.
Dentition (Zahnung)
Dentition bezeichnet den Zahndurchbruch im Kindesalter.
Erste Dentition (Milchzähne): beginnt ab dem 6. Lebensmonat und ist meist bis zum Ende des 2. Lebensjahres abgeschlossen.
Zweite Dentition (bleibendes Gebiss): erfolgt zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr, wobei die Weisheitszähne ab dem 16. Lebensjahr durchbrechen können.
Eine gestörte oder verspätete Zahnung kann Hinweise auf Entwicklungs- oder Ernährungsstörungen geben.
Desinfektion
Desinfektion beschreibt das gezielte Abtöten oder Inaktivieren krankheitserregender Mikroorganismen (wie Bakterien, Viren oder Pilzen) auf Oberflächen, Instrumenten oder Haut. In der Zahnmedizin ist sie essentiell, um Kreuzinfektionen zu verhindern und eine hygienische Behandlungsumgebung sicherzustellen.
Diabetes (Zuckerkrankheit)
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert oder das Insulin nicht richtig wirkt.
Für die Zahnmedizin ist Diabetes besonders relevant, da er das Risiko für Parodontitis erhöht und die Wundheilung negativ beeinflussen kann. Zahnärztliche Behandlungen erfordern bei Diabetikern daher besondere Sorgfalt und ggf. interdisziplinäre Abstimmungen mit Haus- oder Fachärzten.
Diagnose
Die Diagnose ist die medizinische Bezeichnung und Abgrenzung einer Erkrankung auf Basis von Symptomen, klinischen Befunden und diagnostischen Verfahren (z. B. Röntgen, Vitalitätstests). Eine exakte Diagnose bildet die Grundlage für eine gezielte und effektive Therapieplanung.
Dysfunktion
Eine Dysfunktion bezeichnet eine gestörte Funktion eines Organs oder Körperbereiches. Im zahnmedizinischen Kontext meint man damit häufig Funktionsstörungen im Bereich des Kausystems, wie z. B. die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), bei der das Zusammenspiel von Zähnen, Kiefergelenken und Muskulatur gestört ist.
Dysgnathie
Der Begriff Dysgnathie beschreibt Fehlentwicklungen des Kiefers oder der Zahnstellung, wie Überbiss, Kreuzbiss oder offener Biss. Solche Anomalien können funktionelle, ästhetische oder sprachliche Beeinträchtigungen verursachen und werden meist kieferorthopädisch oder kieferchirurgisch behandelt.
Glossar:
Buchstabe E
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Eckzahn
Der Eckzahn, auch als „Caninus“ bezeichnet, ist ein spitzer Zahn, der sich zwischen den Schneide- und Backenzähnen befindet. Er steht etwa auf Höhe des Mundwinkels und dient vor allem dem Abreißen und Zerkleinern von Nahrung. Aufgrund seiner langen Wurzel und stabilen Verankerung im Kieferknochen spielt er auch eine wichtige Rolle für die Ästhetik und Statik des Zahnbogens.
Ekzem
Ein Ekzem ist eine entzündliche, meist juckende Hautveränderung, die durch verschiedene Reize wie Allergien, Irritationen oder Infektionen ausgelöst werden kann. In der Zahnmedizin kann ein Ekzem beispielsweise im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen auf Zahnersatzmaterialien auftreten. Die Erkrankung betrifft vorrangig die oberste Hautschicht, die Epidermis.
Embolie
Eine Embolie bezeichnet den Verschluss eines Blutgefäßes durch eingeschwemmtes Material wie Blutgerinnsel, Fett oder Luftblasen. In der Zahnmedizin ist sie zwar selten, kann jedoch in Zusammenhang mit operativen Eingriffen, etwa bei größeren chirurgischen Maßnahmen, als potenzielle Komplikation auftreten.
Enossales Implantat
Ein enossales Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die direkt in den Kieferknochen eingesetzt wird. Es besteht in der Regel aus Titan oder Keramik und bildet das stabile Fundament für Zahnersatz wie Kronen oder Brücken. Diese Implantatform ist heute die am häufigsten verwendete Methode in der Implantologie.
Extensionsbrücke
Die Extensionsbrücke, auch Freiendbrücke genannt, ist ein Zahnersatz, der nur an einem Ende befestigt ist. Sie ersetzt fehlende Zähne im Seitenzahnbereich, ohne auf beiden Seiten verankert zu sein. Diese Konstruktion erfordert eine sehr präzise Planung, da sie besondere Belastungen auf die Stützzähne ausübt.
Extensionsimplantat
Ein Extensionsimplantat unterscheidet sich von klassischen Schrauben- oder Zylinderimplantaten durch seine unregelmäßige, nicht rotationssymmetrische Form. Es wird verwendet, wenn anatomische Gegebenheiten im Kiefer eine konventionelle Implantatform nicht zulassen. Durch seine spezielle Gestaltung kann es individuelle Kieferstrukturen besser nutzen und stabilisieren.
Extraktion
Die Extraktion ist das chirurgische Entfernen eines Zahns oder einer Zahnwurzel aus dem Kiefer. Sie wird notwendig, wenn ein Zahn durch Karies, Parodontitis oder Trauma stark beschädigt ist. Eine professionelle Extraktion durch den Zahnarzt erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und wird sorgfältig geplant, um umliegendes Gewebe zu schonen.
Extraorales Implantat
Ein extraorales Implantat ist ein spezielles enossales Implantat, das außerhalb des Mundraums – meist im Bereich des Schädels – platziert wird. Es dient der Befestigung sogenannter Epithesen, also individuell gefertigter Gesichtsteile (z. B. Nasen-, Ohren- oder Augenprothesen), die bei größeren Gesichtsdefekten zum Einsatz kommen. Diese Implantate leisten einen wichtigen Beitrag zur funktionellen und ästhetischen Rehabilitation nach schweren Erkrankungen oder Unfällen.
Epithese
Eine Epithese ist ein medizinisches Ersatzteil, das zur Wiederherstellung äußerer Körperstrukturen dient – insbesondere im Gesichtsbereich. Sie besteht in der Regel aus einer festen Trägerschicht und einer weichbleibenden, hautähnlichen Oberfläche. In Kombination mit extraoralen Implantaten kann eine Epithese sicher befestigt und kosmetisch unauffällig getragen werden.
Glossar:
Buchstabe F
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Fraktur
Eine Fraktur bezeichnet einen Knochenbruch. Im zahnmedizinischen Kontext kann dies sowohl Knochen des Kiefers als auch die Zahnsubstanz selbst betreffen. Frakturen können durch Unfälle, Verletzungen oder starke Belastungen entstehen und erfordern eine sorgfältige Diagnostik und Behandlung, um Funktion und Ästhetik zu erhalten oder wiederherzustellen.
Freiendbrücke
Eine Freiendbrücke ist ein festsitzender Zahnersatz, bei dem das Brückenglied an nur einer Seite von einem natürlichen Zahn getragen wird, während das andere Ende frei hängt. Diese Konstruktion wird gewählt, wenn der zu ersetzender Zahn keinen weiteren Nachbarzahn auf der anderen Seite besitzt. Freiendbrücken sind eine spezielle Form der Brücke und erfordern eine sorgfältige Planung, da die Belastung auf den Pfeilerzahn erhöht ist.
Brücke: Allgemeiner Begriff für festsitzenden Zahnersatz, der fehlende Zähne ersetzt.
Zahnersatz: Sammelbegriff für alle prothetischen Versorgungen wie Kronen, Brücken und Prothesen.
Extensionsbrücke: Ähnlich der Freiendbrücke, jedoch mit einer speziellen Verlängerung zur Verankerung.
Freilegung von Implantaten
Nach der Einheilzeit eines Implantats wird bei der sogenannten zweizeitigen Implantation der Implantatkopf von der bedeckten Schleimhaut befreit. Dieser chirurgische Eingriff, die Freilegungsoperation, ermöglicht den Zugang zum Implantat für die spätere Versorgung mit einer Krone, Brücke oder Prothese. Die Freilegung ist ein entscheidender Schritt, um die erfolgreiche Integration des Implantats in den Knochen zu überprüfen und die prothetische Versorgung vorzubereiten.
Implantate: Künstliche Zahnwurzeln, die im Kieferknochen verankert werden, um Zahnersatz zu tragen.
Frontzahn
Frontzähne sind die Schneide- und Eckzähne im vorderen Bereich des Ober- und Unterkiefers. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Abbeißen und Schneiden der Nahrung sowie bei der Ästhetik und der Sprachbildung. Aufgrund ihrer Position sind sie besonders sichtbar, weshalb der Erhalt und die Versorgung von Frontzähnen oft einen hohen Stellenwert in der Zahnmedizin haben.
Funktionsanalyse
Die Funktionsanalyse untersucht Fehlstellungen der Zähne und Kiefer sowie muskuläre Störungen im Bereich der Kaumuskulatur und Kiefergelenke. Solche Störungen können Schmerzen im Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Nackenbereich verursachen. Während der Analyse werden Lage und Stellung der Kiefer und Zähne zueinander erfasst, um das Zusammenbissverhalten (Okklusion) genau zu beurteilen. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen eine zielgerichtete Therapieplanung, beispielsweise bei Fehlbissen oder craniomandibulären Dysfunktionen (CMD).
Glossar:
Buchstabe G
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Gebührenordnung (GOZ)
Die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) regelt die Vergütung zahnärztlicher Leistungen und definiert Mindest- und Höchstsätze für verschiedene Behandlungen. Sie gilt hauptsächlich für privat versicherte Patienten und Zusatzleistungen, die über die gesetzliche Krankenversicherung hinausgehen. Die GOZ sorgt für Transparenz und Rechtssicherheit bei der Abrechnung und ist regelmäßig an medizinische und wirtschaftliche Entwicklungen angepasst.
Geschiebe
Geschiebe sind präzise gefertigte Verbindungselemente, der herausnehmbare Zahnersatz, wie Teilprothesen, sicheren Halt bieten. Sie verteilen die Kaukräfte gleichmäßig und ermöglichen ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild ohne sichtbare Halteelemente. Voraussetzung für eine Geschiebetechnik ist eine gesunde Rest Bezahnung. Diese anspruchsvolle Versorgung ist hochwertig und langlebig, jedoch auch mit höheren Kosten verbunden.
Gingiva (Zahnfleisch)
Die Gingiva ist das weiche, rosa Gewebe, das den Kieferknochen bedeckt und den Zahnhals umschließt. Sie bildet eine Schutzbarriere gegen Bakterien und mechanische Einflüsse und ist essenziell für die Stabilität der Zähne. Gesundes Zahnfleisch ist fest und blassrosa, während Veränderungen auf Entzündungen oder Erkrankungen hinweisen können.
Gingivitis (Zahnfleisch-entzündung)
Gingivitis bezeichnet eine Entzündung des Zahnfleisches, meist verursacht durch unzureichende Mundhygiene oder allgemeine Gesundheitsprobleme wie Erkältungen. Symptome sind Rötung, Schwellung und Zahnfleischbluten. Unbehandelt kann Gingivitis in eine Parodontitis übergehen, welche das Zahnfleisch und den Knochen dauerhaft schädigt.
Granulom
Ein Granulom ist eine kleine, entzündliche Gewebeneubildung, die sich meist an der Wurzelspitze eines Zahnes bildet. Es entsteht als Reaktion auf eine chronische Entzündung und kann Schmerzen und Schwellungen verursachen. Eine rechtzeitige Behandlung, meist durch Wurzelkanalbehandlung oder operative Entfernung, ist wichtig zur Vermeidung weiterer Komplikationen.
Gingivoplastik
Die Gingivoplastik ist ein zahnärztlicher chirurgischer Eingriff zur ästhetischen und funktionellen Umformung des Zahnfleisches. Dabei wird überschüssiges oder unregelmäßig geformtes Zahnfleisch entfernt oder modelliert, um Zahnfleischrückgang oder entzündliche Veränderungen zu behandeln und das Zahnfleisch an die Zähne anzupassen.
Glasionomerzement
Glasionomerzement ist ein spezieller Zahnfüllstoff, der häufig in der Kariestherapie verwendet wird. Er haftet gut am Zahnschmelz und Dentin, gibt Fluoride ab und unterstützt dadurch die Remineralisation des Zahnschmelzes. Glasionomerzemente sind besonders bei Kindern und Patienten mit hohem Kariesrisiko beliebt, da sie zur Kariesprävention beitragen.
Glossar:
Buchstabe H
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Haftmittel
Haftmittel sind Substanzen in Pulver- oder Pastenform, die die Haftung von herausnehmbarem Zahnersatz am Kiefer verbessern. Sie sorgen für einen festen Sitz der Prothese und erhöhen den Tragekomfort, indem sie das Verrutschen beim Kauen und Sprechen verhindern. Haftmittel sind speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit Prothesen abgestimmt und tragen maßgeblich zur Stabilität und Sicherheit bei.
Heil- und Kostenplan
Der Heil- und Kostenplan ist eine vor Behandlungsbeginn vom Zahnarzt erstellte, verbindliche Kostenübersicht. Er enthält detaillierte Angaben zum aktuellen Zahnstatus, zur vorgesehenen Regelversorgung sowie zu eventuell notwendigen abweichenden Behandlungsschritten. Der Plan dient als Grundlage für die Kostenerstattung durch die Krankenkasse und wird zusammen mit dem Bonusheft des Patienten eingereicht. So erhalten Patienten einen klaren Überblick über die zu erwartenden Gesamtkosten und den Festzuschuss der Krankenkasse.
Herpes
Herpes bezeichnet eine häufig auftretende, meist gutartige Entzündung der Haut oder Schleimhäute, die sich durch schmerzhafte Bläschen auszeichnet. Im Mundbereich, insbesondere an Lippen und Schleimhäuten, spricht man von Herpes labialis oder Bläschenflechte. Herpesviren bleiben lebenslang im Körper und können bei geschwächtem Immunsystem oder Stress wieder aktiviert werden.
Hygiene
Hygiene umfasst alle Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit durch Sauberkeit und Keimfreiheit. In der Zahnmedizin bezieht sich dies besonders auf die persönliche Mundhygiene, also regelmäßiges Zähneputzen, Verwendung von Zahnseide und professionellen Reinigungen. Prophylaxe-Maßnahmen verhindern Karies und Parodontitis. Die konsequente Einhaltung von Hygienevorschriften ist entscheidend für den langfristigen Erhalt der Mundgesundheit.
Hyperdontie
Hyperdontie beschreibt das Phänomen der Zahnüberzahl, bei dem zusätzliche Zähne oder zahnähnliche Gebilde im Kiefer vorhanden sind. Diese sogenannten Supernumerärzähne können in jedem Zahnbereich auftreten und zu Zahnfehlstellungen, Problemen beim Zahndurchbruch oder ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Oft ist eine zahnärztliche Behandlung zur Entfernung oder Überwachung erforderlich.
Hypertonie
Hypertonie ist ein medizinischer Fachbegriff für Bluthochdruck. Ein erhöhter Blutdruck stellt ein Risiko für verschiedene Allgemeinerkrankungen dar und kann auch Auswirkungen auf zahnärztliche Behandlungen haben. Patienten mit Hypertonie benötigen häufig eine besondere Betreuung und Rücksprache mit ihrem Hausarzt, um während der Behandlung Komplikationen zu vermeiden.
Hypnose
Hypnose ist ein schlafähnlicher Bewusstseinszustand, der durch suggestive Techniken hervorgerufen wird. In der Zahnmedizin wird Hypnose zunehmend als Methode zur Angstbewältigung und Schmerzkontrolle eingesetzt. Sie kann helfen, Ängste abzubauen, Stress zu reduzieren und eine entspannte Atmosphäre während der Behandlung zu schaffen.
Halitosis
Halitosis bezeichnet unangenehmen Mundgeruch, der verschiedene Ursachen haben kann – von mangelnder Mundhygiene bis zu Erkrankungen des Zahnfleisches oder Magen-Darm-Trakts. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und umfasst in der Regel verbesserte Mundpflege, professionelle Zahnreinigung und gegebenenfalls medizinische Therapie.
Halbschleimhaut
Die Halbschleimhaut ist die dünne, empfindliche Schleimhaut, die Teile des Mundraums auskleidet, insbesondere an Übergangsstellen zwischen Mundschleimhaut und Zahnfleisch. Sie spielt eine wichtige Rolle im Schutz vor Reizungen und Infektionen und reagiert empfindlich auf Entzündungen und Verletzungen.
Hemmung (in der Zahnmedizin)
Hemmung bezeichnet in der Zahnmedizin die gezielte Verringerung oder Verhinderung von biologischen Reaktionen, beispielsweise die Hemmung bakteriellen Wachstums durch antimikrobielle Mittel oder die gezielte Unterdrückung von Entzündungsprozessen im Mundraum durch Medikamente. Sie ist ein wichtiger Aspekt in der Therapie von Parodontitis und anderen Erkrankungen.
Glossar:
Buchstabe I
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Implantatbelastung
Bezeichnet die Krafteinwirkung, die auf ein Zahnimplantat während des Kauens oder anderer Belastungen wirkt. Eine optimale Belastung ist wichtig, um die Stabilität des Implantats zu erhalten und Überlastungen zu vermeiden, die zu Schäden oder Lockerungen führen können.
Implantat-Bettpräparation
Dies ist die chirurgische Aufbereitung des knöchernen Lagers (Alveolar Fortsatz), in das das Implantat eingesetzt wird. Eine präzise Präparation ist entscheidend für die Stabilität und das Einheilen des Implantats.
Verwandter Begriff: Alveolar Fortsatz – der Teil des Kieferknochens, der die Zahnwurzeln hält.
Implantate
Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus biokompatiblem Titan, das vom Körper gut angenommen wird. Sie werden anstelle fehlender Zähne in den Kieferknochen eingebracht und dienen als stabile Basis für Kronen, Brücken oder Prothesen. Sie ermöglichen eine nahezu natürliche Kaufunktion und Ästhetik.
Implantateinbringung (Implantatinsertion)
Der chirurgische Eingriff, bei dem das Implantat in den Kieferknochen eingesetzt wird. Dies erfolgt meist minimalinvasiv und erfordert eine sorgfältige Planung, um Nerven und Nachbarstrukturen zu schonen.
Implantateinheilung (Einheilzeit)
Die Zeitspanne, in der der Knochen mit dem Implantat verwächst (Osseointegration). Diese Phase ist essenziell für den langfristigen Erfolg der Implantatversorgung und dauert typischerweise mehrere Wochen bis Monate.
Implantatentfernung (Explantation)
Kann notwendig werden bei therapieresistenter Entzündung (Periimplantitis), Implantatlockerung oder chronischen Nervenschmerzen. Die Entfernung erfolgt chirurgisch, um das entzündete Gewebe zu behandeln oder Schmerzen zu lindern.
Implantatform
Bezieht sich auf die äußere Gestalt des Implantats. Schraubenförmige Implantate sind heute Standard, da sie eine bessere Stabilität und Einheilung gewährleisten, während blattförmige Implantate kaum noch verwendet werden.
Implantatfraktur
Mechanischer Bruch oder Riss im Implantatkörper, der selten, aber ernsthaft ist. Solche Frakturen erfordern meist eine Entfernung und Neuanlage des Implantats.
Implantatfreilegung
Ein chirurgischer Eingriff nach der Einheilzeit, bei dem der Implantatkopf von der Schleimhaut befreit wird. Dies ist notwendig, um das Implantat für die prothetische Versorgung zugänglich zu machen.
Implantatinsertion
Siehe Implantateinbringung. Der Fachbegriff beschreibt den Vorgang des Einsetzens des Implantats in den Kieferknochen.
Implantation
Der generelle Begriff für das Einbringen eines Implantats in den Körper, hier speziell im Kieferknochen.
Implantatknochen-verbund
Histologische Verankerung des Implantats im Knochen (Osseointegration). Dies ist der Prozess, bei dem sich Knochenzellen an das Implantat anlagern und es fest verankern.
Implantatlockerung
Verlust der festen Verankerung des Implantats im Knochen, häufig durch Entzündungen, mangelhafte Mundhygiene oder Überlastung verursacht. Lockerungen können eine Entfernung des Implantats notwendig machen.
Implantologie
Das Fachgebiet der Zahnmedizin, das sich mit Planung, Einbringen und Pflege von Zahnimplantaten beschäftigt.
Verwandter Begriff: Implantation.
Indikation
Die medizinische Heilanzeige, also der Grund oder Anlass für eine bestimmte Behandlung, basierend auf dem Krankheitsverlauf oder Befund.
Inlay
Eine hochwertige, laborgefertigte Füllung aus Gold, Keramik oder anderen Materialien, die meist bei Seitenzähnen eingesetzt wird. Im Gegensatz zu plastischen Füllungen wie Amalgam oder Komposit, die direkt verarbeitet werden, erfolgt das Inlay in zwei Sitzungen mit Provisorium.
Interdentalraum
Der Raum zwischen zwei benachbarten Zähnen derselben Zahnreihe. Die Pflege dieser Bereiche ist wichtig, um Karies und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen.
Inzisalkante
Die Schneidekante der Frontzähne (Inzisiven). Sie ist entscheidend für das Abbeißen von Nahrung und die ästhetische Zahnform.
Infiltrationsanästhesie
Lokale Betäubung, bei der das Anästhetikum in das Gewebe um den Zahn herum injiziert wird, um die Schmerzempfindung temporär auszuschalten. Häufig verwendet für kleinere zahnärztliche Eingriffe.
Interimsprothese
Eine vorübergehende Prothese, die während der Heilungs- oder Eingewöhnungsphase nach Zahnextraktionen oder Implantationen getragen wird, bis die endgültige Versorgung möglich ist.
Glossar:
Buchstabe J
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Jacketkrone
Die Jacketkrone, auch Porzellanmantelkrone genannt, ist eine vollkeramische Krone, die vor allem im Frontzahnbereich Verwendung findet. Sie wird meist als Einzelkrone eingesetzt und zeichnet sich durch ihre hohe Ästhetik aus, da sie ohne Metallgerüst gefertigt wird. Aufgrund des fehlenden Metallgerüsts wirkt die Jacketkrone besonders natürlich und lichtdurchlässig, was sie für sichtbare Zähne ideal macht.
Die Herstellung im Dentallabor ist aufwendig und erfordert präzises handwerkliches Können. Für das Setzen einer Jacketkrone muss die Zahnsubstanz stark abgeschliffen werden, was eine gründliche Vorbereitung und Planung voraussetzt. Trotz des höheren Aufwandes ist die Jacketkrone wegen ihrer Ästhetik besonders beliebt.
Jochbein
Das Jochbein, auch als Wangenbein oder Backenknochen bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil des Gesichtsschädels. Es befindet sich am seitlichen Rand der Augenhöhlen und bildet zusammen mit weiteren Knochen den seitlichen Rahmen des Gesichtsschädels. Anatomisch verbindet es den Oberkiefer nach oben mit dem Stirnbein und nach hinten über den Jochbogen mit dem Schläfenbein.
Das Jochbein spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilität des Gesichtsschädels und der Verankerung von Muskeln, die für das Kauen verantwortlich sind. Aufgrund seiner exponierten Lage kann das Jochbein bei Unfällen oder Stürzen leicht brechen, was oft schmerzhaft und behandlungsbedürftig ist.
Jawbone (Kieferknochen)
Der Kieferknochen, auch Mandibula (Unterkiefer) und Maxilla (Oberkiefer) genannt, bildet die knöcherne Basis des Mundraums. Er trägt die Zähne und ist essenziell für die Kaufunktion und Gesichtskontur. Im zahnmedizinischen Kontext ist die Dichte und Gesundheit des Kieferknochens entscheidend für den Erfolg von Implantaten und anderen prothetischen Versorgungen. Der Kieferknochen unterliegt einem natürlichen Umbauprozess und kann durch Entzündungen oder Zahnverlust an Substanz verlieren.
Jaw Reflex (Kieferreflex)
Der Kieferreflex bezeichnet eine unwillkürliche Muskelreaktion, die beim Öffnen oder Schließen des Mundes ausgelöst wird. Er ist ein wichtiger neurologischer Reflex, der in der Diagnostik von Störungen des Kauapparates oder nervlicher Funktionen eingesetzt wird. Ein gestörter Kieferreflex kann auf Verletzungen oder Erkrankungen des Kiefergelenks hinweisen.
Junctional Epithelium (Anhaftungsepitel)
Das Junctional Epithelium ist das epitheliale Gewebe, das den Zahn am Zahnhals mit dem Zahnfleisch verbindet. Es bildet die biologische Abdichtung zwischen Zahn und Weichgewebe und schützt so vor dem Eindringen von Bakterien in das darunterliegende Gewebe. Dieses Epitel spielt eine entscheidende Rolle bei der Parodontal Gesundheit und ist häufig bei Entzündungen, wie Gingivitis oder Parodontitis, betroffen.
Glossar:
Buchstabe K
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Karies
Karies bezeichnet die Zerstörung der Zahnhartsubstanz, auch bekannt als Zahnfäule. Sie entsteht durch Säurebildung von Bakterien, die im Zahnbelag (Plaque) sitzen und den Zahnschmelz angreifen. Wird Karies nicht frühzeitig behandelt, kann sie bis zum Zahninneren vordringen und Schmerzen oder Zahnverlust verursachen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Mundhygiene und professionelle Zahnreinigung sind essenziell zur Vorbeugung von Karies.
Kaufunktion
Die Kaufunktion umfasst das Abbeißen, Zerkleinern und Einspeicheln der Nahrung durch die Zähne und die Kaumuskulatur. Die Schneide- und Eckzähne beißen die Nahrung ab, während die Backenzähne sie zerkleinern. Speicheldrüsen produzieren Speichel, der die Nahrung befeuchtet und die Verdauung einleitet. Eine intakte Kaufunktion ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit, da sie die Nahrungsverwertung und das Wohlbefinden unterstützt.
Keramik
Keramik wird vor allem für die Herstellung von Zahnkronen, Brücken und Inlays verwendet. Dieses Material ist sehr langlebig, biokompatibel und ästhetisch ansprechend, da es sich farblich gut an natürliche Zähne anpassen lässt. Keramik ist resistent gegen Verfärbungen und sorgt für eine natürliche Zahnästhetik.
Kieferknochen
Der Kieferknochen besteht aus Ober- und Unterkiefer, welche die Zähne tragen. Der Unterkiefer ist der einzige bewegliche Knochen des Gesichtsschädels und ermöglicht das Öffnen und Schließen des Mundes. Der Kieferknochen spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilität der Zähne und der Unterstützung von Zahnersatz wie Implantaten.
Klebebrücke
Eine Klebebrücke ist eine schonende Form des Zahnersatzes, bei der die Brücke mittels Adhäsivtechnik an den Nachbarzähnen befestigt wird. Dabei müssen diese nicht beschliffen werden, was die Substanz der Zähne schont. Diese Methode ist besonders für kleinere Zahnlücken geeignet und bietet eine ästhetische und funktionale Lösung.
Knirschen (Bruxismus)
Knirschen beschreibt das unbewusste Reiben oder Pressen der Zähne, meist nachts. Dieses Verhalten kann zu Abnutzung der Zahnoberflächen, Kieferschmerzen und Schäden am Kiefergelenk führen. Ursachen sind oft Stress oder Fehlstellungen, und die Behandlung umfasst meist Aufbissschienen und Entspannungstechniken.
Knochenabbau
Wenn Zähne fehlen, wird der Kieferknochen nicht mehr ausreichend belastet und bildet sich zurück. Dies führt zu einem Verlust von Knochensubstanz, der die Stabilität von Implantaten oder Zahnersatz beeinträchtigt. Moderne Verfahren wie der Knochenaufbau mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterialien helfen, das Knochenvolumen wiederherzustellen.
Knochenersatzmaterial
Dieses Material unterstützt die Regeneration von Knochensubstanz bei Defekten durch Krankheit oder Operation. Es kann aus Eigenknochen, tierischen (biologischen) oder synthetischen Quellen stammen. Knochenersatzmaterial wird häufig in der Implantologie verwendet, um eine stabile Grundlage für Implantate zu schaffen.
Knochenregeneration
Knochenregeneration beschreibt die natürliche Neubildung von Knochengewebe, die zunächst weich und bindegewebig beginnt und durch Einlagerung von Kalksalzen verfestigt wird. Ein lokaler Bluterguss kann diesen Prozess fördern. Die Regeneration ist wichtig nach chirurgischen Eingriffen oder Verletzungen.
Kronen
Die natürliche Zahnkrone ist der sichtbare Teil des Zahnes, bedeckt mit Zahnschmelz. Bei Schäden oder Zerstörung wird sie durch eine künstliche Krone ersetzt, die Funktion und Ästhetik wiederherstellt. Kronen können aus Metall, Keramik oder Kombinationen hergestellt werden und sind ein zentraler Bestandteil des Zahnersatzes.
Kunststofffüllung
Kunststofffüllungen werden zur Reparatur von Zahndefekten verwendet, besonders an Front- und Seitenzähnen. Durch Zusatz von Quarz- oder Keramikpartikeln werden sie belastbarer und als umweltfreundliche Alternative zu Amalgam geschätzt. Sie bieten eine gute Ästhetik und Haltbarkeit.
Kürettage
Kürettage bezeichnet das Ausschaben von Zahnfleischtaschen mit einem scharfen Instrument (Kürette). Ziel ist die Entfernung von Zahnstein, Bakterien und erkranktem Gewebe, um die Gesundheit des Zahnhalteapparates zu erhalten und Parodontitis entgegenzuwirken.
Kontaktpunkt
Der Kontaktpunkt ist die Stelle, an der zwei benachbarte Zähne miteinander in Berührung kommen. Ein intakter Kontaktpunkt verhindert das Eindringen von Speiseresten und schützt das Zahnfleisch vor Entzündungen. Er ist wichtig für die Stabilität des Zahnbogens.
Komposit
Komposit ist ein zahnfarbener Kunststoff, der für Füllungen und kleinere Reparaturen verwendet wird. Es bietet eine hohe Ästhetik und kann direkt im Mund verarbeitet werden. Komposite sind heute Standardmaterialien in der ästhetischen Zahnmedizin.
Konservierende Zahnbehandlung
Diese Behandlung umfasst alle Maßnahmen zur Erhaltung der natürlichen Zähne, wie Füllungen, Wurzelkanalbehandlungen oder Versiegelungen. Ziel ist es, Karies zu beseitigen und den Zahn langfristig funktionsfähig zu erhalten, ohne ihn ziehen zu müssen.
Glossar:
Buchstabe L
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Labial
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen („Labia“ = Lippen). In der Zahnmedizin bezeichnet „labial“ eine räumliche Orientierung und bedeutet „zur Lippe hin“. Beispielsweise liegt die labiale Seite eines Zahnes jener zugewandten Fläche, die den Lippen am nächsten ist. Dieses Verständnis ist wichtig für genaue Diagnosen und Behandlungsanweisungen. Es hilft Zahnärzten, den Behandlungsbereich präzise zu definieren.
Lachlinie
Die Lachlinie beschreibt den Verlauf des Oberlippenrandes beim Lachen. Für Zahnärzte ist die Lachlinie besonders relevant, da die Ästhetik eines Zahnersatzes oder einer Zahnrestauration sich oft an dieser Linie orientiert. Ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Zahnreihen und Lachlinie trägt entscheidend zu einem natürlichen und sympathischen Erscheinungsbild bei.
Läsion
Eine Läsion bezeichnet eine Gewebeschädigung oder eine krankhafte Veränderung. In der Zahnmedizin spricht man häufig von kariösen Läsionen, wenn Zahnhartsubstanz durch Karies zerstört wird. Läsionen können aber auch andere Formen annehmen, wie z.B. Entzündungen oder Verletzungen des Zahnfleisches oder der Mundschleimhaut. Eine frühzeitige Erkennung von Läsionen ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Laserbehandlung
Die Laserbehandlung wird in der Zahnmedizin vor allem bei Erkrankungen des Zahnfleisches eingesetzt. Da Zahnfleischerkrankungen häufiger zu Zahnverlust führen als Karies, ist diese Methode besonders wichtig. Der Laser ermöglicht eine schonende, oft schmerzarme Behandlung, bei der das Gewebe präzise bearbeitet und Keime effektiv reduziert werden. Die Behandlung ist meist weniger invasiv als konventionelle Verfahren und fördert eine schnellere Heilung. Laser kommen auch in der Kariestherapie und zur Beseitigung von Mundschleimhautveränderungen zum Einsatz.
Lokalanästhesie
Die Lokalanästhesie bezeichnet die gezielte Ausschaltung des Schmerzempfindens an einer bestimmten Stelle im Mund, während der Patient bei vollem Bewusstsein bleibt. Diese Technik ist grundlegend für nahezu alle zahnärztlichen Eingriffe, da sie den Behandlungskomfort erheblich verbessert. Die Wirkung tritt schnell ein und sorgt dafür, dass Patienten schmerzfrei behandelt werden können, ohne dabei bewusstlos zu sein.
Lückengebiss
in Lückengebiss entsteht, wenn im natürlichen Gebiss ein oder mehrere Zähne fehlen. Diese Zahnlücken können funktionelle Probleme verursachen, wie beeinträchtigtes Kauen oder Verschiebungen der verbleibenden Zähne. Zudem kann ein Lückengebiss ästhetisch störend wirken. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von prothetischen Versorgungen bis hin zu implantologischen Lösungen, um die Zahnreihen wieder vollständig und funktionsfähig zu machen.
Leukoplakie
Leukoplakie bezeichnet eine weißliche, oft scharf begrenzte Verfärbung der Mundschleimhaut, die nicht abwischbar ist. Sie kann ein Frühzeichen für eine präkanzeröse Veränderung sein und erfordert eine zahnärztliche Beobachtung oder Biopsie zur Abklärung.
Lymphknoten
Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Bei Entzündungen im Mundraum, wie z.B. bei Parodontitis oder Abszessen, können diese Knoten anschwellen und sind für den Zahnarzt ein wichtiges diagnostisches Zeichen.
Langzeitprovisorium
Ein Langzeitprovisorium ist ein temporärer Zahnersatz, der über einen längeren Zeitraum getragen wird, bevor ein endgültiger Zahnersatz eingesetzt werden kann. Es dient sowohl ästhetischen als auch funktionellen Zwecken und schützt den behandelten Bereich während der Heilungsphase.
Glossar:
Buchstabe M
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Marginaler Knochenschwund
Marginaler Knochenschwund beschreibt den Verlust von Knochensubstanz am Rand von Zahnimplantaten oder natürlichen Zähnen. Besonders periimplantärer Knochenschwund ist eine unerwünschte Begleiterscheinung nach Implantationen und kann langfristig die Stabilität und Funktion der Implantate beeinträchtigen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um den Knochenverlust zu stoppen und die Mundgesundheit zu erhalten.
Milchzähne
Milchzähne sind die ersten Zähne eines Kindes und bilden bis etwa zum 6. Lebensjahr die vollständige Bezahnung des Kleinkindes. Sie sind wichtig für die Sprachentwicklung, das Kauen und Dienen als Platzhalter für die späteren bleibenden Zähne. Eine sorgfältige Pflege der Milchzähne ist essenziell, um Karies und Zahnfehlstellungen vorzubeugen.
Minimal invasiv
Minimal invasive Verfahren umfassen medizinische und zahnmedizinische Eingriffe, die mit möglichst geringem Gewebeverlust und minimalen Verletzungen an Haut und Weichteilen durchgeführt werden. Ziel ist eine schnellere Heilung, weniger Schmerzen und geringere Risiken. Verwandte Begriffe sind „nicht invasiv“ oder „schonend“. Diese Methoden gewinnen in der modernen Zahnmedizin immer mehr an Bedeutung.
MKG-Chirurg
Ein MKG-Chirurg ist ein Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dieses Spezialgebiet umfasst operative Eingriffe im Bereich des Gesichts, Kiefers und der Mundhöhle, einschließlich der Entfernung von Weisheitszähnen, Behandlung von Tumoren und komplexen Implantat-Operationen. MKG-Chirurgen arbeiten eng mit Zahnärzten und anderen Fachdisziplinen zusammen.
Molar
Molaren sind die großen Backenzähne im hinteren Mundbereich. Sie besitzen breite, mehrhöckerige Kauflächen, die ideal zum Zermahlen und Zerkleinern der Nahrung geeignet sind. Molaren spielen eine zentrale Rolle bei der Nahrungsaufnahme und der Aufrechterhaltung der Kieferfunktion. Verwandter Begriff: Zähne.
Molarenbereich
Der Molarenbereich bezeichnet den Abschnitt im Kiefer, in dem sich die Mahlzähne (Molaren) befinden. Dieser Bereich ist entscheidend für die Kaufunktion. Die Zähne vor den Molaren heißen Prämolaren und liegen zwischen Eckzähnen und Molaren.
Mundbatterie
Die Mundbatterie beschreibt den elektrochemischen Effekt, der entsteht, wenn verschiedene Metalle in der Mundhöhle – beispielsweise Amalgam und Gold – miteinander in Kontakt kommen. Der Speichel fungiert als Elektrolyt und ermöglicht einen geringen Stromfluss, der zu einer Metallionenfreisetzung führen kann. Dies kann Korrosion und in seltenen Fällen eine Empfindlichkeit verursachen. Verwandter Begriff: Amalgam.
Mundbodenplastik
Die Mundbodenplastik ist ein chirurgisches Verfahren, das die Tieferlagerung des Mundbodens zur Verbesserung des Prothesenhalts im Unterkiefer zum Ziel hat. Besonders bei totalen Unterkiefer-Prothesen kann die Operation den Sitz und Komfort deutlich erhöhen und die Lebensqualität der Patienten verbessern.
Malokklusion
Malokklusion bezeichnet Fehlstellungen oder Fehlbisse der Zähne und Kiefer zueinander. Diese können zu Problemen bei der Kaufunktion, Sprachstörungen oder ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung kann Fehlentwicklungen korrigieren und Folgeprobleme verhindern.
Mesial
Der Begriff „mesial“ beschreibt die Richtung der Zahnfläche, die zur Mittellinie des Kiefers zeigt. Es ist wichtig bei der Beschreibung der Lage von Zähnen oder Befunden, um präzise Diagnosen und Behandlungen zu ermöglichen.
Mukosa
Die Mukosa ist die Schleimhaut im Mundraum, die die Mundhöhle, Zahnfleisch und andere Gewebe bedeckt. Sie schützt vor mechanischen Reizen und Infektionen und spielt eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr im Mundbereich.
Glossar:
Buchstabe N
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Narkose
Die Narkose bezeichnet die medizinische Methode zur Schmerzausschaltung während zahnärztlicher Eingriffe. Je nach Umfang des Eingriffs und dem individuellen Schmerzempfinden des Patienten stehen verschiedene Narkoseverfahren zur Verfügung. Dazu zählen die lokale Betäubung (Lokalanästhesie), die Sedierung und die Vollnarkose. Ziel ist es, eine stressfreie Behandlung zu ermöglichen, bei der der Patient kaum oder gar keine Schmerzen verspürt.
Lokalanästhesie: Hierbei wird lediglich ein begrenztes Areal betäubt, sodass die Schmerzempfindung in diesem Bereich ausgeschaltet wird. Dies ist das gängigste Verfahren bei kleineren Eingriffen.
Sedierung: Diese Methode dämpft durch Beruhigungsmittel die Aktivität des zentralen Nervensystems. Der Patient bleibt dabei ansprechbar, entspannt sich aber deutlich. Der Übergang zur Vollnarkose ist fließend.
Vollnarkose: Während der Vollnarkose ist der Patient für die gesamte Dauer der Behandlung bewusstlos und nicht erweckbar. Sie wird bei umfangreichen oder sehr angstbesetzten Eingriffen angewandt.
Die Narkose ist ein Teilbereich der Anästhesie, die sämtliche Methoden zur Schmerzausschaltung umfasst.
Nichtinvasiv
Der Begriff nichtinvasiv beschreibt in der Zahnmedizin Verfahren, bei denen keinerlei Eingriffe in das Körpergewebe erfolgen. Dies bedeutet, dass keine Instrumente oder Katheter in den Körper eingeführt werden, was die Behandlung besonders schonend gestaltet. Diese Methoden sind besonders bei Vorsorgeuntersuchungen oder Diagnostik beliebt, da sie risikoarm und schmerzfrei sind.
Beispiele nichtinvasiver Verfahren sind optische Untersuchungen, digitale Abformungen oder Röntgenbilder.
Oft wird auch der Begriff minimal invasiv verwendet, wenn der Eingriff nur sehr geringfügig und mit minimaler Gewebeschädigung erfolgt.
Nichtinvasive Verfahren tragen entscheidend zur Patientenfreundlichkeit und Schonung bei.
Neuromodulation
Neuromodulation ist ein spezielles Therapieverfahren, das zunehmend auch in der Zahnmedizin zur Behandlung von chronischen Schmerzen, beispielsweise Kiefergelenksstörungen oder Nervenschmerzen, eingesetzt wird. Dabei werden elektrische oder chemische Reize genutzt, um die Schmerzsignale im Nervensystem zu beeinflussen.
Ziel der Neuromodulation ist die gezielte Steuerung der Nervensignale zur Schmerzlinderung ohne den Einsatz von Medikamenten.
Diese innovative Methode kann helfen, die Lebensqualität von Patienten mit chronischen oralen Schmerzen deutlich zu verbessern.
Nasenatmung
Die Nasenatmung spielt eine zentrale Rolle in der oralen Gesundheit und der kieferorthopädischen Entwicklung. Sie fördert eine korrekte Kieferentwicklung und trägt zur Gesunderhaltung von Mund- und Rachenraum bei.
Eine dauerhafte Mundatmung kann dagegen zu Zahnfehlstellungen, trockener Mundschleimhaut und erhöhter Kariesanfälligkeit führen.
Zahnärzte und Kieferorthopäden achten bei der Diagnostik auch auf Atemmuster, um frühzeitig therapieren zu können.
Nachtwachstum
Der Begriff Nachtwachstum beschreibt das physiologische Wachstum und die Regeneration der Zähne und des Kieferknochens, die insbesondere in den Nachtstunden verstärkt stattfinden. Dies ist eine wichtige Grundlage für Heilungsprozesse nach zahnärztlichen Eingriffen und die natürliche Zahn- und Kieferentwicklung.
Ausreichender Schlaf fördert dieses Wachstum und unterstützt die Mundgesundheit nachhaltig.
Störungen im Nachtwachstum können Einfluss auf den Zahnerhalt und die Stabilität der Kieferstruktur haben.
Glossar:
Buchstabe O
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Okklusion
Definition: Die Okklusion beschreibt den Kontakt und Verschluss der Zähne von Ober- und Unterkiefer beim Zusammenbeißen.
Erklärung: Eine harmonische Okklusion ist entscheidend für die Kau- und Sprechfunktion sowie für die Vermeidung von Kiefergelenksproblemen (CMD). Fehlstellungen oder ungleichmäßiger Zahnkontakt können zu Beschwerden wie Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder Zahnabnutzung führen. Zahnärzte analysieren die Okklusion oft mittels spezieller Abformungen oder digitalen Verfahren, um individuelle Behandlungspläne zu erstellen.
OP-Mikroskop
Definition: Das Operationsmikroskop (OP-Mikroskop) ist ein hochvergrößerndes optisches Instrument, das in der Mikrochirurgie der Zahnmedizin eingesetzt wird.
Erklärung: Mit einer Vergrößerung von 6- bis 40-fach ermöglicht es präzise und minimalinvasive Eingriffe, die mit bloßem Auge oder Lupenbrille nicht möglich wären. Das OP-Mikroskop verbessert die Sicht auf feine Strukturen, was besonders bei Wurzelbehandlungen, Parodontal-Chirurgie oder Implantationen entscheidend ist. Es trägt zur Erhöhung der Behandlungserfolge und Schonung des Gewebes bei.
Oralchirurgie
Definition: Die Oralchirurgie umfasst chirurgische Eingriffe im Mundraum, an Zähnen, Kieferknochen und Weichgewebe.
Erklärung: Dazu zählen Weisheitszahnentfernungen, Wurzelspitzenresektionen, Knochenaufbauten sowie die Entfernung von Zysten oder Tumoren. Oralchirurgen arbeiten eng mit Zahnärzten und Kieferorthopäden zusammen, um komplexe Behandlungspläne zu realisieren. Die präzise chirurgische Versorgung ist essenziell für eine nachhaltige Mundgesundheit und Wiederherstellung der Funktion.
Orthopantomographie (OPG)
Definition: Die Orthopantomographie, auch als Orthopantomogramm (OPG) bekannt, ist eine Panoramaröntgenaufnahme des Ober- und Unterkiefers.
Erklärung: Dieses Standardverfahren ermöglicht die umfassende Sicht auf alle Zähne, Kieferbereiche, Kiefergelenke und Kieferhöhlen in einem Bild. Es dient zur Diagnostik von Karies, Parodontal-Erkrankungen, Zahn- und Kieferfehlstellungen sowie zur Planung von Implantaten. Moderne digitale OPGs reduzieren die Strahlenbelastung und liefern hochauflösende Bilder für präzise Diagnosen. Als ergänzende Technik wird oft die Computertomografie (CT) verwendet.
Osseointegration
Definition: Die Osseointegration bezeichnet den biologischen Prozess, bei dem der Kieferknochen fest mit einem implantierten Zahnimplantat verwächst.
Erklärung: Eine erfolgreiche Osseointegration ist die Grundlage für die Stabilität und Langlebigkeit von Implantaten. Der Knochen bildet eine direkte Verbindung zur Implantat Oberfläche, wodurch eine dauerhafte Verankerung entsteht. Faktoren wie Knochenqualität, Implantat Materialien und präzise chirurgische Technik beeinflussen diesen Prozess maßgeblich.
Osteogenese
Definition: Osteogenese bedeutet Knochenbildung oder Knochenentstehung im menschlichen Körper.
Erklärung: In der Zahnmedizin ist die Osteogenese besonders wichtig bei Knochenaufbauverfahren, z. B. vor Implantationen oder zur Behandlung von Knochenschwund. Sie kann durch natürliche Heilungsprozesse oder durch gezielte therapeutische Maßnahmen wie Knochenersatzmaterialien und Wachstumsfaktoren gefördert werden. Eine optimale Osteogenese sichert die Stabilität des Kiefers und den langfristigen Erfolg zahnmedizinischer Eingriffe.
Okklusionsschiene
Definition: Eine Okklusionsschiene ist eine individuell angefertigte Kunststoffschiene, die über die Zähne gelegt wird.
Erklärung: Sie dient zur Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden, Zähneknirschen (Bruxismus) und zur Entlastung der Kaumuskulatur. Durch die Schiene wird der Zahnkontakt reguliert und Fehlbelastungen reduziert. Langfristig kann sie Schmerzen lindern und Zahn- sowie Kieferstrukturen schützen.
Osteotomie
Definition: Eine Osteotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Knochen durchtrennt und neu positioniert wird.
Erklärung: In der Zahnmedizin wird die Osteotomie eingesetzt, um Fehlstellungen von Kieferknochen zu korrigieren oder Platz für Implantate zu schaffen. Sie ist Teil komplexer kieferchirurgischer Maßnahmen und erfordert eine präzise Planung, um Funktion und Ästhetik wiederherzustellen.
Oralpathologie
Definition: Die Oralpathologie beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von krankhaften Veränderungen im Mundraum.
Erklärung: Sie untersucht unter anderem Tumoren, Entzündungen und andere Läsionen der Mundschleimhaut und des Kieferknochens. Früherkennung und exakte Diagnostik sind entscheidend für die Prognose und erfolgreiche Therapie.
Glossar:
Buchstabe P
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Palatum
Das Palatum bezeichnet den Gaumen, also das Dach der Mundhöhle. Es trennt die Mundhöhle von der Nasenhöhle und spielt eine wichtige Rolle beim Sprechen und Schlucken. Das Palatum ist in zwei Abschnitte unterteilt: das harte Gaumendach (Palatum durum) und das weiche Gaumensegel (Palatum molle), das Beweglichkeit ermöglicht und den Rachenraum verschließt.
Parodontal
Der Begriff „parodontal“ beschreibt alles, was neben oder um den Zahn herum liegt. Er bezieht sich auf das Zahnhalteapparat, das den Zahn stabilisiert und seine Verankerung im Kieferknochen gewährleistet. Probleme im parodontalen Bereich können zu ernsthaften Erkrankungen führen, die den Zahnhalteapparat schädigen.
Parodontitis
Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die durch bakterielle Plaque verursacht wird, welche sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammelt. Wird diese Plaque nicht regelmäßig durch Zähneputzen oder Zahnseide entfernt, verhärtet sie sich zu Zahnstein. Dies führt zu Zahnfleischentzündungen mit Rötung, Schwellung und Blutungen. Unbehandelt zerstört die Entzündung die Fasern und den Kieferknochen, die den Zahn halten, was letztlich zu Zahnverlust führen kann. Eine gezielte Behandlung, wie beispielsweise die Kürettage, ist notwendig, um den Prozess zu stoppen und die Mundgesundheit wiederherzustellen.
Parodontologie
Die Parodontologie ist die Wissenschaft und Lehre von den Erkrankungen des Zahnhalteapparates. Sie beschäftigt sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Parodontitis und anderen parodontalen Problemen. Durch spezialisierte Therapien werden die Strukturen um den Zahn erhalten und somit langfristig die Zahngesundheit gesichert.
Parodontose
Parodontose beschreibt eine nichtentzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die meist langsam verläuft. Typische Symptome sind das Sichtbarwerden der Zahnwurzeln sowie eine erhöhte Berührungs- und Temperaturempfindlichkeit an den Zahnhälsen. Ursachen können ein gestörter Zusammenbiss, mangelhafte Füllungen, Zahnstein, schlechtsitzender Zahnersatz oder Stoffwechselstörungen sein. Anders als bei der Parodontitis steht hier nicht die Entzündung, sondern der degenerative Prozess im Vordergrund.
Plaque
Plaque ist ein bakterieller Zahnbelag, der sich kontinuierlich auf der Zahnoberfläche bildet. Dieser weiche Belag besteht aus Speichelproteinen, Nahrungsresten und Bakterien. Wird Plaque nicht regelmäßig entfernt, kann sie sich verhärten und zu Zahnstein werden, was Entzündungen und Karies begünstigt. Die tägliche Mundhygiene zielt darauf ab, Plaque effektiv zu reduzieren.
Prognose
Die Prognose bezeichnet die Vorhersage oder Beurteilung des zu erwartenden Krankheitsverlaufs. In der Zahnmedizin hilft die Prognose, den Erfolg einer Behandlung einzuschätzen und Patienten realistische Erwartungen zu vermitteln. Faktoren wie Schweregrad der Erkrankung, Behandlungsqualität und individuelle Gesundheitsbedingungen beeinflussen die Prognose maßgeblich.
Prothese
Eine Prothese ist ein zahnmedizinischer Ersatz für fehlende Zähne. Sie kann herausnehmbar oder festsitzend sein und stellt die Kaufähigkeit sowie Ästhetik des Gebisses wieder her. Prothesen sind vielfältig und reichen von einfachen Teilprothesen bis zu komplexen Vollprothesen oder Implantat-getragenen Lösungen.
Prothetik
Die Prothetik umfasst alle Verfahren und Techniken zur Wiederherstellung des Gebisses durch Zahnersatz. Dazu zählen Kronen, Brücken, Teil- und Vollprothesen. Ziel der Prothetik ist es, die Funktionalität und Ästhetik der Zähne wiederherzustellen, die Kaufähigkeit zu sichern und das natürliche Erscheinungsbild zu bewahren.
Periimplantitis
Periimplantitis ist eine entzündliche Erkrankung, die das Gewebe um ein Zahnimplantat betrifft. Ähnlich der Parodontitis führt sie unbehandelt zu Knochenverlust und Implantatlockerung. Früherkennung und Behandlung sind essenziell, um das Implantat langfristig zu erhalten.
Pulpa
Die Pulpa bezeichnet das Zahnmark, das weiche Gewebe im Inneren des Zahns. Sie enthält Nerven und Blutgefäße und versorgt den Zahn mit Nährstoffen. Eine Entzündung oder Infektion der Pulpa, bekannt als Pulpitis, verursacht starke Zahnschmerzen und erfordert oft eine Wurzelkanalbehandlung.
Pulpitis
Die Pulpitis ist eine Entzündung der Pulpa (Zahnmark), meist ausgelöst durch Karies oder Zahnverletzungen. Sie kann akut oder chronisch verlaufen und führt oft zu intensiven Schmerzen. Wird die Pulpitis nicht behandelt, kann sich die Entzündung ausbreiten und zu Zahnverlust führen.
Prophylaxe
Die zahnmedizinische Prophylaxe umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen, die darauf abzielen, Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis zu vermeiden. Dazu gehören regelmäßige Kontrolluntersuchungen, professionelle Zahnreinigungen, Fluoridierung und individuelle Mundhygieneberatung. Eine konsequente Prophylaxe ist ein zentraler Baustein für langfristige Zahngesundheit und den Erhalt der natürlichen Zähne.
Prämolaren (vordere Backenzähne)
Die Prämolaren, auch als vordere Backenzähne bezeichnet, befinden sich zwischen den Eckzähnen und den Molaren (hintere Backenzähne). Erwachsene besitzen normalerweise acht Prämolaren – je zwei auf jeder Seite im Ober- und Unterkiefer. Sie sind kleiner als Molaren, verfügen aber ebenfalls über eine Kaufläche mit Höckern, die das Zerkleinern und Zermahlen der Nahrung unterstützen.
Verwandter Fachbegriff: Zähne
Glossar:
Buchstabe Q
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Quadrant
Ein Quadrant bezeichnet einen der vier Abschnitte, in die das Gebiss zur besseren Lokalisierung von Zähnen unterteilt wird. Die Einteilung erfolgt im Uhrzeigersinn, beginnend mit dem rechten Oberkiefer, wobei die Trennlinie jeweils zwischen den mittleren Schneidezähnen liegt. Diese Systematik ermöglicht eine präzise Zahnpositionierung, beispielsweise bei Behandlungsplänen, Röntgenaufnahmen oder zahnärztlicher Dokumentation.
Quecksilber
Quecksilber ist ein chemisches Element, das bei Raumtemperatur flüssig und leicht flüchtig ist – die Dämpfe gelten als gesundheitsschädlich. In der Zahnmedizin findet es vor allem als Bestandteil von Amalgamfüllungen Anwendung, wo es mit Metallen wie Silber, Zinn, Zink oder Kupfer legiert wird. Trotz zunehmender Alternativen bleibt Amalgam aufgrund seiner Haltbarkeit, Belastbarkeit und einfachen Verarbeitung besonders im Seitenzahnbereich verbreitet.
Quadrantenbehandlung
Die Quadrantenbehandlung ist eine strukturierte Vorgehensweise in der Zahnmedizin, bei der Behandlungen gebündelt nach Kieferabschnitt durchgeführt werden. Diese Methode wird häufig bei umfangreichen Eingriffen wie Parodontalbehandlungen, Füllungstherapien oder professionellen Zahnreinigungen angewandt. Sie spart Zeit, reduziert Stress für den Patienten und ermöglicht eine systematische, effiziente Therapieplanung.
Quetschbiss
Ein Quetschbiss ist eine ungewollte Bisssituation, bei der sich die Zahnreihen beim Zubeißen zu stark berühren oder sich sogar gegenseitig verletzen. Diese Fehlstellung kann zu Schmerzen, Zahnfleischreizungen und sogar Zahnfrakturen führen. Die Korrektur erfolgt meist durch Okklusionsschienen, Kieferorthopädie oder prothetische Maßnahmen.
Quellenbiss
Der Quellenbiss entsteht durch das Aufquellen von Abdruckmaterialien, vor allem bei falscher Lagerung oder zu langer Verarbeitungszeit. Diese ungenaue Abformung kann zu Fehlanpassungen bei Zahnersatz führen und beeinflusst die Passgenauigkeit negativ. Sorgfältige Materialwahl und Einhaltung der Verarbeitungsrichtlinien sind entscheidend, um präzise Ergebnisse zu erzielen.
Glossar:
Buchstabe R
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Retrograde Wurzelfüllung
Die retrograde Wurzelfüllung ist ein endodontisches Verfahren, bei dem der Wurzelkanal von der Wurzelspitze aus gefüllt wird. Dies geschieht nach einer chirurgischen Freilegung der Wurzelspitze, meist im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn eine herkömmliche Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich war oder nicht möglich ist.
Rezession
Eine Rezession beschreibt den Rückgang des Zahnfleisches, wobei keine entzündlichen Prozesse vorliegen. Die häufigste Ursache ist ein zu kräftiges oder falsches Zähneputzen, das langfristig zu freiliegenden Zahnhälsen führen kann. Diese Form der gingivalen Rezession tritt meist lokalisiert auf und kann sowohl ästhetische als auch funktionelle Einschränkungen mit sich bringen.
Roll-Lappentechnik
Die Roll-Lappentechnik ist ein mikrochirurgisches Verfahren zur gezielten Gewebeverlagerung im Bereich des Zahnfleischs. Sie wird genutzt, um freiliegende Zahnhälse zu bedecken oder Volumendefizite im Weichgewebe auszugleichen. Dabei wird überschüssiges Gewebe durch gezieltes Einrollen in die gewünschte Position gebracht, um eine natürliche Kontur wiederherzustellen.
Roxolid
Roxolid ist eine hochfeste Titan-Zirkonium-Legierung, bestehend aus 85 % Titan und 15 % Zirkonium, entwickelt speziell für die Implantologie. Diese innovative Materialkombination bietet eine deutlich höhere Zug- und Dauerfestigkeit im Vergleich zu reinem Titan. Dadurch können schmalere Implantate verwendet werden, was insbesondere bei geringer Kieferknochenbreite von Vorteil ist. Roxolid ist ein eingetragenes Warenzeichen des Implantat Herstellers Straumann.
Rückbiss (Distalbiss)
Beim Rückbiss, auch als Distalbiss bezeichnet, steht die untere Zahnreihe deutlich hinter der oberen. Diese Fehlstellung des Kiefers kann sowohl funktionelle Probleme beim Kauen als auch ästhetische Beeinträchtigungen verursachen. Kieferorthopädische Maßnahmen wie Zahnspangen oder funktionstherapeutische Apparaturen können zur Korrektur eingesetzt werden.
Röntgenaufnahme
Die Röntgenaufnahme ist ein zentrales diagnostisches Verfahren in der Zahnmedizin, bei dem mit Hilfe von Röntgenstrahlen innere Strukturen sichtbar gemacht werden. Sie ermöglicht die Darstellung von Knochenstrukturen, Zahnwurzeln, Karies, Zysten oder Entzündungen, die bei der klinischen Untersuchung nicht erkennbar sind. Moderne digitale Röntgensysteme bieten eine strahlungsarme und hochpräzise Bildgebung, die für eine sichere Diagnostik unverzichtbar ist.
Glossar:
Buchstabe S
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Schaltlücke
Eine Schaltlücke beschreibt das Fehlen eines oder mehrerer Zähne innerhalb einer geschlossenen Zahnreihe. Diese Lücke wird beidseitig durch benachbarte Zähne begrenzt und kann sowohl funktionelle als auch ästhetische Probleme verursachen. Zur Versorgung eignen sich unter anderem Brücken, Implantate oder Teilprothesen.
Scherenbiss
Der Scherenbiss ist eine Bissform, bei der die oberen Schneidezähne scherenartig über die unteren Zähne greifen. Dabei überdecken die oberen Frontzähne mindestens ein Drittel der unteren. Diese Fehlstellung kann das Kauverhalten, die Artikulation und langfristig die Zahnsubstanz beeinträchtigen.
Schleimhautgetragene
Prothese
Eine schleimhautgetragene Prothese ruht mit ihrer Basis vollständig auf der Mundschleimhaut und dem darunterliegenden Kieferkamm. Diese Form der Prothese findet meist bei zahnlosen Kiefern Anwendung. Ihre Stabilität hängt stark vom Sitz, Unterdruck und Zustand der Schleimhaut ab.
Schleimhaut
Die Schleimhaut ist eine zarte, gut durchblutete Gewebeschicht, die viele innere Körperoberflächen auskleidet – unter anderem im Mundraum, Nasenraum, Rachen und Verdauungstrakt. Sie produziert schützende Sekrete und spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. In der Zahnmedizin ist ihr Zustand entscheidend für die Passform von Prothesen und die Beurteilung von Entzündungen oder Läsionen.
Schneidezahn
Ein Schneidezahn gehört zur Frontzahnregion und dient hauptsächlich dem Abbeißen von Nahrung. Menschen besitzen je vier Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer. Ihre Form ist flach und scharfkantig, was sie besonders anfällig für Traumata macht.
Sedierung
Die Sedierung ist eine medizinisch kontrollierte Maßnahme zur Beruhigung des Patienten während eines Eingriffs. Sie reicht von leichter Dämpfung der Wahrnehmung bis hin zur Tiefschlaf-ähnlichen Sedierung, ohne Bewusstseinsverlust. In der Zahnmedizin wird sie häufig bei Angstpatienten eingesetzt.
Sinuslift
Der Sinuslift ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) im Oberkiefer angehoben wird. Ziel ist es, unter der angehobenen Schleimhaut Knochenmaterial einzubringen, um ausreichend Volumen für ein Zahnimplantat zu schaffen. Es gibt interne und externe Techniken, abhängig vom vorhandenen Knochenangebot.
Sofortimplantation
Bei der Sofortimplantation wird ein Implantat unmittelbar nach der Zahnextraktion in das noch frische Zahnfach eingebracht. Diese Methode spart Zeit, kann die Knochenstruktur erhalten und hat ästhetische Vorteile, insbesondere im Frontzahnbereich. Voraussetzung ist jedoch ein entzündungsfreier Zustand des Knochens.
Stationäre Behandlung
Die stationäre Behandlung erfolgt in einer Klinik oder einem Krankenhaus, in der Regel bei umfangreichen chirurgischen Eingriffen oder komplikationsreichen Befunden. Im Gegensatz zur ambulanten Behandlung bleibt der Patient dabei über Nacht oder länger zur Überwachung in der Einrichtung. In der zahnärztlichen Chirurgie ist sie eher selten erforderlich.
Steg
Ein Steg ist ein stabförmiges Verbindungselement aus Metall, das zwischen zwei Zahnkronen oder Implantaten befestigt wird. Er dient zur Verankerung herausnehmbarer Teilprothesen, die auf dem Steg einrasten. Dieses System bietet besonders hohen Halt und Komfort für den Patienten.
Sterilisation
Die Sterilisation hat das Ziel, alle Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren und Sporen, auf Instrumenten und Materialien vollständig zu eliminieren. Sie erfolgt durch autoklavieren (Dampf unter Druck) oder andere validierte Verfahren. In der Zahnarztpraxis ist sie essenzieller Bestandteil des Hygienemanagements.
Subgingival
Der Begriff subgingival beschreibt eine Lage unterhalb des Zahnfleischrandes. Dieser Bereich ist besonders relevant bei Parodontalerkrankungen, professionellen Zahnreinigungen oder Füllungstherapien, die bis unter das Zahnfleisch reichen. Sorgfalt und Präzision sind hier entscheidend, um Reizungen oder Entzündungen zu vermeiden.
Speichelfluss
Der Speichelfluss ist essenziell für die Selbstreinigung der Mundhöhle, die Verdauung und den Schutz der Zähne vor Karies. Eine gestörte Speichelproduktion (Xerostomie) kann zu Entzündungen, Mundgeruch und Zahnproblemen führen.
Schmelzdefekt
Ein Schmelzdefekt ist eine Störung in der Mineralisierung des Zahnschmelzes. Ursachen können genetisch oder umweltbedingt sein. Die betroffenen Zähne sind empfindlicher und anfälliger für Karies.
Schienung
Die Schienung dient der Stabilisierung gelockerter Zähne, z. B. infolge von Parodontitis oder nach Unfällen. Dabei werden betroffene Zähne mittels dünner Drähte oder Glasfaserstreifen miteinander verbunden.
Glossar:
Buchstabe T
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Taschentiefe
Die Taschentiefe beschreibt den Abstand zwischen dem Zahnfleischrand und dem Boden einer Zahnfleischtasche. Dieser Wert ist ein zentraler Indikator für den Zustand des Zahnhalteapparates und wird mit einer Parodontalsonde gemessen. Werte bis zu 2 mm gelten als gesund, ab etwa 3 mm beginnt ein pathologischer Bereich, der auf Gingivitis oder Parodontitis hinweisen kann.
Teilprothese
Eine Teilprothese ersetzt fehlende Zähne innerhalb einer bestehenden Zahnreihe. Sie kann sowohl herausnehmbar als auch festsitzend (z. B. mit Teleskopkronen oder Stegverbindungen) gestaltet sein. Das Tragegefühl, die Ästhetik und die Kaufunktion hängen stark von der Anpassung, Materialqualität und dem Verankerungssystem ab.
Titan
Titan ist ein silberweißes, besonders korrosionsbeständiges Leichtmetall, das in der Zahnmedizin hauptsächlich für Implantate eingesetzt wird. Es zeichnet sich durch seine biologische Verträglichkeit (Biokompatibilität) aus – der Körper erkennt Titan nicht als Fremdkörper. Titanimplantate sind extrem stabil, langlebig und bilden die Grundlage moderner Implantologie.
Transplantation
Die Transplantation in der Zahnmedizin beschreibt die Verpflanzung von Gewebe, z. B. Knochen, Schleimhaut oder Zähnen. Autologe Transplantationen, bei denen eigenes Gewebe verwendet wird, gelten als besonders gut verträglich. In der augmentativen Chirurgie wird häufig Knochenmaterial transplantiert, um Implantatbett oder Defekte zu stabilisieren.
Trauma
Ein Trauma ist eine akute Verletzung, die durch mechanische, thermische oder chemische Einflüsse entstehen kann. In der Zahnmedizin umfasst dies z. B. Zahnfrakturen, Luxationen oder Weichgewebsverletzungen nach Unfällen. Eine schnelle und zielgerichtete Behandlung ist entscheidend für die Prognose des betroffenen Zahns.
Teleskopprothese
Die Teleskopprothese ist eine besonders hochwertige herausnehmbare Teilprothese, die über doppelte Kronensysteme (Primär- und Sekundärkronen) verankert wird. Sie bietet eine sehr gute Ästhetik, hohen Tragekomfort und lässt sich leicht reinigen. Aufgrund ihrer präzisen Passform ist sie besonders bei kombinierten Versorgungen beliebt.
Torus mandibularis
Der Torus mandibularis ist ein knöcherner Vorsprung auf der Innenseite des Unterkiefers im Bereich der Prämolaren. Er ist harmlos und asymptomatisch, kann aber bei der Anfertigung von Prothesen oder bei chirurgischen Eingriffen störend wirken. In solchen Fällen wird er operativ entfernt.
Thermoplastischer Kunststoff
Ein thermoplastischer Kunststoff wird unter Wärme formbar und kommt in der Zahntechnik für Prothesenbasen oder Knirscherschienen zum Einsatz. Er ist leicht, bruchsicher, flexibel und kann individuell angepasst werden. Moderne Materialien dieser Art verbessern den Tragekomfort und die Bioverträglichkeit erheblich.
Glossar:
Buchstabe U
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Überbiss
Der Überbiss beschreibt das vertikale Übergreifen der oberen Schneidezähne über die unteren Schneidezähne. Ein physiologischer Überbiss liegt bei etwa 2–3 mm und gilt als funktionell unproblematisch. Ist der Überbiss jedoch deutlich ausgeprägt, kann er zu Kiefergelenksbeschwerden, Sprachproblemen oder Zahnabnutzung führen und sollte kieferorthopädisch behandelt werden.
Ultraschall
In der Zahnmedizin kommt Ultraschall vor allem bei der professionellen Zahnreinigung (PZR) zum Einsatz. Dabei werden Zahnstein und Biofilm durch feine, hochfrequente Schwingungen schmerzarm und effizient entfernt – auch unterhalb des Zahnfleischrandes. Moderne Ultraschallgeräte tragen zur Verbesserung der Mundgesundheit bei und können das Risiko für Parodontitis deutlich senken.
Ultraschallzahnbürste
Eine Ultraschallzahnbürste unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Schallzahnbürsten, obwohl die Begriffe oft verwechselt werden. Echte Ultraschallzahnbürsten arbeiten mit mehr als 20.000 Schwingungen pro Sekunde, erzeugen keine spürbare Vibration und wirken über mikroskopische Luftblasen in der Zahnpasta. Diese Technologie ermöglicht eine tiefenwirksame Reinigung, insbesondere in schwer zugänglichen Bereichen – ideal bei empfindlichem Zahnfleisch oder festen Zahnspangen.
Uvula
Die Uvula, auch Gaumenzäpfchen genannt, ist ein weiches, bewegliches Gewebeteil am hinteren Ende des weichen Gaumens. In der Zahnmedizin spielt sie eine Rolle bei Rachenuntersuchungen sowie in der zahnärztlichen Schlafmedizin, z. B. bei der Behandlung von Schnarchen oder Schlafapnoe. Eine vergrößerte Uvula kann Schluckbeschwerden verursachen und wird in bestimmten Fällen chirurgisch gekürzt.
Unterkiefer
Der Unterkiefer (Mandibula) ist der bewegliche Teil des Kausystems und trägt die unteren Zähne. Er ist über das Kiefergelenk mit dem Schädel verbunden und ermöglicht Sprechen, Kauen und Schlucken. Veränderungen im Unterkieferbereich, wie z. B. Fehlstellungen oder Knochenschwund, beeinflussen maßgeblich die Zahnbehandlung und Prothetik.
Unterfütterung
Die Unterfütterung beschreibt das Anpassen einer Prothesenbasis durch das Hinzufügen von Kunststoffmaterial zur besseren Passform auf dem Kiefer. Sie wird notwendig, wenn sich der Kieferknochen im Laufe der Zeit zurückbildet und die Prothese nicht mehr richtig sitzt. Eine korrekt unterfütterte Prothese verhindert Druckstellen, verbessert den Halt und erhöht den Tragekomfort.
Unverträglichkeit (zahnärztlich)
In der Zahnmedizin kann es zu Unverträglichkeiten gegenüber Materialien, z. B. Metallen, Kunststoffen oder Klebern, kommen. Symptome äußern sich durch Schwellungen, Schleimhautreizungen oder allergische Reaktionen. Bei Verdacht wird meist ein Allergietest oder Materialaustausch empfohlen, um die individuelle Verträglichkeit sicherzustellen
Glossar:
Buchstabe V
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Validität
Die Validität bezeichnet die inhaltliche Genauigkeit und Tauglichkeit eines diagnostischen Testverfahrens. In der Zahnmedizin ist sie essenziell, um die Zuverlässigkeit von Untersuchungsmethoden und Studien zu bewerten. Nur valide Verfahren liefern belastbare Ergebnisse, die für die Diagnose und Therapieplanung unerlässlich sind.
Veneers
Veneers sind hauchdünne, ästhetische Keramikschalen, die nach minimaler Bearbeitung des natürlichen Zahnschmelzes auf die sichtbare Frontfläche der Zähne geklebt werden. Sie verbessern das Erscheinungsbild bei Verfärbungen, kleinen Fehlstellungen oder abgebrochenen Zahnteilen. Veneers gelten als langlebige und schonende Lösung in der ästhetischen Zahnheilkunde und schaffen ein natürliches, strahlendes Lächeln.
Verwandter Begriff: Ästhetische Zahnheilkunde
Verblendkrone
Eine Verblendkrone ist eine Zahnkrone, deren sichtbarer Teil mit zahnfarbenem Material, wie Keramik oder Kunststoff, überzogen ist. Sie kann entweder aus einer Kombination von Keramik und Gold oder vollständig aus Kunststoff bestehen. Die Verblendkrone überzeugt durch ihre hohe Stabilität und den vergleichsweise geringen Verlust an gesunder Zahnsubstanz beim Einsetzen.
Verbundbrücke
Die Verbundbrücke verbindet natürliche Zähne und Implantate, um fehlende Zähne funktionell und ästhetisch zu ersetzen. Durch diese Kombination werden optimale Stabilität und Haltbarkeit gewährleistet. Verbundbrücken stellen eine moderne Lösung in der implantatgetragenen Prothetik dar und ermöglichen langlebigen Zahnersatz.
Vollkeramik
Vollkeramik bezeichnet Zahnersatz oder Zahnkronen, die ausschließlich aus Keramik gefertigt sind. Diese Materialien zeichnen sich durch hohe Ästhetik und Biokompatibilität aus. Vollkeramische Kronen bieten eine natürliche Zahnoptik und sind besonders gut verträglich, da sie metallfrei sind.
Verwandter Begriff: Jacketkrone
Vollprothese
Die Vollprothese, auch Totalprothese genannt, ersetzt alle Zähne eines Kiefers. Sie wird auf dem zahnlosen Kieferkamm getragen und stellt eine bewährte Lösung für den vollständigen Zahnverlust dar. Moderne Vollprothesen bieten durch präzise Anpassung und Materialien ein natürliches Kaugefühl und verbessern die Lebensqualität der Patienten erheblich.
Viskosität
Die Viskosität beschreibt die Fließfähigkeit von Materialien, etwa von Abdruckmassen in der Zahnmedizin. Je nach Anwendung wird eine höhere oder niedrigere Viskosität benötigt, um präzise Abdrücke zu gewährleisten. Die richtige Viskosität ist entscheidend für exakte und detailreiche Abdrucknahmen.
Vitalitätsprüfung
Die Vitalitätsprüfung dient der Überprüfung der Lebendigkeit eines Zahnes, meist durch Kälte- oder Elektrostimulation. Sie hilft festzustellen, ob der Zahnnerv intakt ist oder eine Wurzelbehandlung erforderlich wird. Diese Untersuchung ist ein wichtiger Schritt in der endodontischen Diagnostik.
Volumenverlust
Der Volumenverlust bezieht sich auf die Reduktion von Zahnsubstanz oder Knochenmasse, beispielsweise nach Zahnextraktionen oder durch Parodontitis. Er stellt eine Herausforderung für die prothetische Versorgung dar und kann durch Knochenaufbauverfahren ausgeglichen werden.
Glossar:
Buchstabe W
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Wachsmodell
Im Dentallabor erstellt der Zahntechniker ein präzises Wachsmodell, das die spätere Form einer Krone oder Brücke exakt widerspiegelt. Dieses Modell wird auf das Abbild des vom Zahnarzt beschliffenen Zahns aufgesetzt und dient als Vorlage für die Herstellung des endgültigen Metallgussstücks. Die Verwendung von Wachsmodellen ist ein essenzieller Schritt zur Gewährleistung passgenauen, langlebigen Zahnersatzes.
Weichgewebsmanagement
Das Weichgewebsmanagement umfasst chirurgische Techniken, die eine optimale funktionelle und ästhetische Formung des Zahnfleisches sicherstellen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei Implantationen, Prothetik und Parodontalbehandlungen, um die natürliche Zahnfleischkontur zu erhalten oder wiederherzustellen. Durch präzises Weichgewebsmanagement wird der langfristige Erfolg zahnärztlicher Maßnahmen maßgeblich beeinflusst.
Weisheitszähne
Die Weisheitszähne sind die dritten Molaren, die meist im späten Jugend- oder frühen Erwachsenenalter durchbrechen. Aufgrund fehlender Platzverhältnisse im Kiefer können sie schief wachsen oder ganz im Knochen liegen bleiben, was häufig zu Schmerzen, Entzündungen oder Verschiebungen der Nachbarzähne führt. Eine fachgerechte Diagnostik und gegebenenfalls Entfernung ist deshalb oft erforderlich.
Wurzelkanalbehandlung
Die Wurzelkanalbehandlung ist ein Verfahren zur Behandlung entzündeter oder abgestorbener Zahnnerven. Dabei wird der erkrankte Nerv entfernt, der Wurzelkanal gründlich gereinigt und anschließend mit biokompatiblen Materialien gefüllt, um den Zahn langfristig zu erhalten. Moderne Techniken sorgen für schmerzarme Abläufe und erhöhen die Heilungschancen erheblich.
Wurzelspitzenresektion
Die Wurzelspitzenresektion, auch Wurzelspitzenamputation genannt, ist ein operativer Eingriff, bei dem die Spitze einer Zahnwurzel entfernt wird, um eine chronische Entzündung zu behandeln. Sie wird meist durchgeführt, wenn eine Wurzelkanalbehandlung nicht ausreicht oder nicht möglich ist. Ziel ist die Erhaltung des Zahns und die Vermeidung einer Extraktion.
Wurzelhaut
Die Wurzelhaut (Periodontalligament) verbindet die Zahnwurzel mit dem umgebenden Knochen und wirkt als Stoßdämpfer bei Kaubelastung. Sie ist auch wichtig für die Ernährung des Zahnhalteapparates und die Reparatur kleinerer Schäden.
Wurzelentzündung
Eine Wurzelentzündung (Pulpitis) entsteht durch Bakterien, die in den Zahnnerv eindringen und Entzündungen verursachen. Ohne Behandlung kann sie zu starken Schmerzen und Zahnverlust führen.
Wurzelrevision
Die Wurzelrevision ist eine Wiederholungsbehandlung an einem bereits wurzelbehandelten Zahn, meist erforderlich bei erneuten Entzündungen oder unvollständiger Füllung. Dabei wird die alte Wurzelfüllung entfernt, der Kanal erneut gereinigt und neu gefüllt.
Glossar:
Buchstabe X
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
X-Ray
Der Begriff X-Ray ist die im Englischen gebräuchliche Bezeichnung für Röntgenstrahlen. In der Zahnmedizin sind Röntgenaufnahmen unverzichtbar zur Diagnose von Karies, Zahnwurzelentzündungen, Knochenabbau und zur Planung von Implantaten. Durch die präzise bildgebende Technik können verborgene Probleme frühzeitig erkannt und zielgerichtet behandelt werden.
Xanthodontie
Xanthodontie beschreibt eine starke gelb-braune Verfärbung der natürlichen Zahnkronen, deren Ursachen vielfältig sind. Häufig wird die Verfärbung durch den Konsum von Kaffee, Tee oder Nikotin beschleunigt. Auch Nebenwirkungen einer Tetracyclintherapie während der Schwangerschaft oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen können Xanthodontie auslösen. Eine kosmetische Behandlung, etwa durch professionelles Zahnbleaching, kann das ästhetische Erscheinungsbild deutlich verbessern und die natürliche Zahnfarbe wiederherstellen.
Xerostomie
Die Xerostomie bezeichnet die unangenehme Mundtrockenheit, häufig begleitet von einem chronischen Durstgefühl. Sie ist oft mit einem erhöhten Risiko für Zahnhalskaries verbunden, da der Speichel als natürlicher Schutzfilm fehlt. Ursachen für Xerostomie sind vielfältig: Allergien, Erkrankungen der Speicheldrüsen, Tumore oder auch die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, insbesondere Psychopharmaka. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann durch Speichelersatzmittel und gezielte Mundhygiene ergänzt werden.
Xylitol
Xylitol ist ein natürlicher Zuckeralkohol, der in der Zahnmedizin als Zuckeraustauschstoff eingesetzt wird. Er reduziert die Kariesbildung, da er das Wachstum kariesverursachender Bakterien hemmt und die Speichelproduktion anregt.
Xerografie
Die Xerografie ist ein Verfahren zur digitalen Bildgebung, das auch in der digitalen Zahnmedizin zur Herstellung von Röntgenbildern genutzt wird. Sie ermöglicht eine schnellere und detailreichere Diagnostik bei reduzierter Strahlenbelastung.
Xenograft
Ein Xenograft bezeichnet ein Knochenersatzmaterial tierischen Ursprungs, das in der Zahnmedizin häufig bei Knochenaufbauverfahren vor Implantationen verwendet wird. Es dient als biologische Gerüstsubstanz, die den körpereigenen Knochenaufbau unterstützt.
Glossar:
Buchstabe Y
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Y-Platte
Die Y-Platte ist eine herausnehmbare kieferorthopädische Zahnspange, die mit zwei Schrauben ausgestattet ist und nach einem festen Aktivierungsrhythmus bedient wird. Sie ermöglicht die gleichzeitige Dehnung des Oberkiefers und das Vorschieben der Frontzähne, um Platz für die durchbrechenden Eckzähne zu schaffen. Vor allem bei Kindern findet die Y-Platte breite Anwendung, da sie effektiv das Kieferwachstum lenkt und Zahnfehlstellungen korrigiert.
Y-Schnitt
Der Y-Schnitt bezeichnet eine spezielle chirurgische Schnittführung in der Zahnmedizin, die durch ihre charakteristische Y-Form eine optimale Zugänglichkeit zu bestimmten Operationsgebieten bietet. Diese Technik wird häufig bei komplexen Eingriffen eingesetzt, um sowohl eine gute Sicht als auch eine schonende Gewebehandhabung zu gewährleisten. Der Y-Schnitt trägt somit wesentlich zu einem erfolgreichen und komplikationsarmen Heilungsverlauf bei.
Y-Plastik
Die Y-Plastik ist ein kieferorthopädisches Verfahren, bei dem ein zu dicht am mittleren Oberkiefer-Schneidezahnbereich ansetzendes Lippenbändchen verkürzt wird. Dies erfolgt entweder chirurgisch unter Anästhesie durch Durchtrennung oder durch eine plastische Umgestaltung des Bändchenansatzes in Form einer Y-förmigen Naht. Ziel der Y-Plastik ist die Vermeidung von Zahnfehlstellungen und die Verbesserung der Ästhetik im Frontzahnbereich.
Y-Typ-Biss
Der Y-Typ-Biss beschreibt eine spezifische Kieferfehlstellung, bei der der Unterkiefer in einer Y-förmigen Position zum Oberkiefer steht. Diese Fehlstellung kann die Kaufunktion beeinträchtigen und erfordert meist eine kieferorthopädische Behandlung.
Y-Schraube
Die Y-Schraube ist ein kieferorthopädisches Aktivierungselement, das in Geräten wie der Y-Platte verwendet wird, um kontrolliert und gezielt Dehnungen oder Verschiebungen im Kieferbereich zu ermöglichen.
Y-Naht
Die Y-Naht ist eine chirurgische Nahttechnik, bei der die Haut oder Schleimhaut in einer Y-Form verschlossen wird. Sie dient dazu, Wundränder spannungsfrei zu verbinden und die Heilung zu optimieren.
Glossar:
Buchstabe Z
Fachbegriffe aus der Zahnmedizin
Zahnersatz
Zahnersatz bezeichnet künstliche Lösungen zum Ersatz verlorener Zähne. Dazu zählen Zahnkronen, Brücken und Prothesen, die fehlende Zähne funktionell und ästhetisch wiederherstellen. Moderner Zahnersatz verbessert Kaufunktion, Sprache und das natürliche Erscheinungsbild, was maßgeblich zur Lebensqualität beiträgt.
Zahnextraktion
Die Zahnextraktion beschreibt die vollständige Entfernung eines Zahnes aus dem Kieferknochen. Dieser Eingriff ist häufig bei nicht mehr erhaltungswürdigen Zähnen notwendig, etwa bei schwerer Karies oder Parodontitis. Nach der Extraktion kann eine Nachversorgung mit Zahnersatz erfolgen, um Funktion und Ästhetik wiederherzustellen.
Zahnfleisch
Das Zahnfleisch (Gingiva) bedeckt den Kieferknochen und umschließt schützend den Zahnhals. Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, fest und schmerzfrei und bildet eine Barriere gegen Bakterien. Erkrankungen des Zahnfleischs wie Gingivitis oder Parodontitis können ohne Behandlung zu Zahnverlust führen.
Zahnhals
Der Zahnhals ist die Übergangszone zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel und wird vom Zahnfleisch umschlossen. Er stellt eine empfindliche Stelle dar, die bei freiliegendem Zahnhals oft zu empfindlichen Zahnhälsen und erhöhtem Kariesrisiko führt. Eine sorgfältige Mundhygiene schützt den Zahnhals vor Schäden und Entzündungen.
Zahnkrone
Die Zahnkrone ist der sichtbare Teil des Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt. Sie besteht aus robustem Zahnschmelz und dem darunterliegenden Dentin (Zahnbein). Die Krone ist essentiell für das Zerkleinern von Nahrung und die Ästhetik des Gebisses.
Zahnschmelz
Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und schützt die Zahnkrone vor Abnutzung und Säureangriffen.
Zahnstein
Zahnstein entsteht durch Verkalkung von Plaque und begünstigt Zahnfleischentzündungen und Parodontitis, weshalb eine regelmäßige professionelle Entfernung wichtig ist.
Zyste
Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Gewebehohlraum, der sich im Kieferknochen oder im Weichgewebe bilden kann und oft operativ entfernt werden muss, um Komplikationen zu vermeiden.